Herpesviren sind treue und anhängliche Gefährten: Sie bleiben ein Leben lang bei ihrem Menschen, auch wenn der sie gar nicht wahrnimmt.
Die erste Begegnung mit dem Herpes-simplex-Virus Typ 1 (Erstinfektion) findet meist schon im Kindes- und Jugendalter durch direkten Hautkontakt mit einem Erkrankten, zum Beispiel durch Küssen, Schmusen oder gemeinsamer Nutzung von Geschirr oder Besteck statt. Hier muss keine gravierende Infektion stattgefunden haben, viele Infizierte sind komplett symptomlos geblieben und wissen oft gar nichts über den Virusbefall. Das kann auch bei späteren Herpes-Infektionen passieren – die Viren vermehren sich und können andere Menschen anstecken – der Virenträger hat aber keine Krankheitserscheinungen wie Lippenbläschen etc. Hier spricht man von einer reaktiven Infektion.
Auch die körpereigenen Schutzpolizisten, die Immunzellen, haben Mühe der Viren habhaft zu werden, denn diese sind Meister in der Tarnung. Haben sie erst einmal eine Zelle infiziert, wandern sie in deren Zellkern ab und sind nun nicht mehr erkennbar. HSV-1-Viren bevorzugen hierfür die Nervenzellen (Neuronen). Dort angekommen fallen sie in einen Schlafmodus, in dem sie im menschlichen Körper jahrelang verweilen können, ohne jedoch die Zelle zu schädigen. Dies nennt man Latenzstadium. Wird nun durch äußere Einflüsse wie Stress, Erkältungskrankheiten oder massives Sonnenbaden das Immunsystem besonders gefordert und geschwächt, wachen die Viren auf. Jetzt verlegt es seinen Standort von den Nerven- in die Hautzellen und produziert die schmerzhaften Fieberbläschen.
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